Um die bestehenden Kernkraftwerke in der Schweiz ausschliesslich mit Solar- und Windanlagen zu ersetzen, sind nötig:
- Solaranlagen für 30 TWh / Jahr
- Windenergieanlagen für 3.5 TWh / Jahr
Resultat
Mit der Energiestrategie 2050 sollen die Windanlagen 4 TWh / Jahr liefern. Damit sind die gefunden 3.5 TWh denkbar.
Der technisch mögliche Bau von Solaranlagen umfasst 100 TWh / Jahr. Damit sind die 30 TWh / Jahr ebenso denkbar.
Ohne mehr Strom zu sparen oder einzukaufen als heute, sind die Kernkraftwerke ersetzbar. Damit würde der Anteil an nicht erneuerbarer Energie in der Produktion Schweiz deutlich unter 5 Prozent sinken.
Vorgehen
Für diese Zahlenspielerei habe ich die Produktion der Wasserkraftwerke und der Kernkraftwerke, sowie die Änderung des Speicherinhaltes der Schweiz pro Monat in eine Tabellenkalkulation aufgenommen und den Wasserspeicher modeliert.
Die beiden Eingangsgrössen (Solarenergie und Windenergie) habe ich so eingestellt, dass der Speicher nie überläuft und nie leer wird.
Quellen
Die monatliche Produktion und Änderung des Speicherinhaltes stammt vom Bundesamt für Energie:
Die monatliche Produktion der Solaranlagen stammt von einer exemplarischen Anlage aus Uster und die Werte für Windanlagen aus den Onshore-Anlagen Deutschland. Beide von 2016:
Ungenauigkeit
Eine Bilanzierung auf Monatsebene unterschlägt viele Details und ist darum äusserst ungenau. Dennoch ist das Hauptproblem, die unterschiedlichen Produktionsmengen Sommer / Winter mit dem bestehenden Speicher (Pumpspeicherkraftwerke) lösbar.
Der kritische Zeitraum in der Berechnung waren Oktober 2015 bis März 2016. In dieser Zeit haben die Kernkraftwerke unterdurchschnittlich produziert.Die gleichen Berechnungen ein Jahr vorher erben im Februar/März 2015 eine zu deckende Lücke von 2200 GWh. Bereits ein zusätzliches kleines Wasserkraftwerk mit 500 MW Leistung könnte diese Lücke füllen.
Die Frage, welche die sog. Energiewende beantworten muss lautet nicht, wie kann man CO2 frei Kernkraftwerke durch CO2 freie Solaranlagen ersetzen, sondern wie kann man fossile Energieträger (75% des CH Energieverbrauchs) durch Elektrizität ersetzen. Und das geht weder mit Speicherseen noch mit Solaranlagen sondern zZt nur mit KKWs. Neue Speicherseen sind politisch nicht durchsetzbar (Landschaftszerstörung) und Solaranlagen sind nicht Grundlast tauglich, können also kein stabiles Netz generieren, weil eine geeignete Spechertechnik fehlt. Das ist aber nur die kleine CH Sicht. In Indien soll in den nächsten 10 Jahren die Kohleverfeuerung verdoppelt werden, die USA kündigen das Pariser Abkommen, Brasilien brennt mit staatlichem Segen die Wälder nieder und China will nichts wissen von CO2 Reduktionen. Das sind die grössten CO2 Emittenten. Sie sind für fast 60% des CO2 Ausstosses verantwortlich, die CH ist bei 0.3%. Diese Probleme sind ohne KKWs nicht lösbar
Diese Frage wird immer wichtiger. Die NZZ vom Sonntag 7. Juli 2019 zitiert einen EMPA-Bericht (ohne überprüfbare Quellenangabe), der die Frage der Speicherung der Sonnenenergie für den Winter als kaum lösbar erscheinen lässt und suggeriert, dass vermehrter Stromverbrauch mit Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge das Problem bloss noch unlösbarer machen.
P.S.
Die Links zu den Quellen oben stimmen nicht mehr. Neu findet sich die Elektrizitätsstatistik hier:
https://www.bfe.admin.ch/bfe/de/home/versorgung/statistik-und-geodaten/energiestatistiken/elektrizitaetsstatistik.html